Die 10 größten Irrtümer über Medizinstipendien
Irrtum Nr. 1: Nur hochbegabte Medizinstudierende bekommen ein Stipendium
Es ist ein weitverbreitetes Vorurteil, dass nur hochbegabte Medizinstudentinnen und -studenten mit außergewöhnlichen Schul- und Studienleistungen sich für ein Stipendium qualifizieren. Dies ist jedoch nicht richtig. Stipendiengeber sind – einfach gesagt – daran interessiert diejenigen Studierenden zu unterstützen, die sich positiv von den Kommilitonen abheben und eine Förderung verdient haben. Daher reduzieren Sie einen Bewerber bzw. eine Bewerberin nicht auf die akademischen Leistungen. Sie betrachten stets den ganzen Menschen. Die Persönlichkeit und das soziale Engagement spielen häufig eine entscheidende Rolle.
Irrtum Nr. 2: Für Medizinstudierende gibt es nur wenige Stipendien
Natürlich qualifizieren sich Medizinstudierende nicht für alle Stipendien. Einige Stipendien sind auf bestimmte Fachrichtungen, Regionen oder Forschungsgebiete begrenzt. Unsere Sammlung von über 230 Stipendien für Medizinstudentinnen und Medizinstudenten macht aber deutlich, dass es eine Vielzahl von Stipendienprogrammen gibt, die auch für angehende Medizinerinnen und Mediziner infrage kommen. Nutze die Gelegenheit und investiere ein wenig Zeit in die Recherche.
Irrtum Nr. 3: Die Bewerbung für ein Medizinstipendium ist sehr aufwendig
Irrtum Nr. 4: Nur bedürftige Medizinstudierende erhalten ein Stipendium
Immer wieder nehmen Medizinstudierende von einer Bewerbung für ein Stipendium Abstand, da sie glauben, dass nur bedürftige Studierende ein Stipendium erhalten. Dies ist jedoch regelmäßig nicht der Fall. Tatsächlich spielen die finanziellen Verhältnisse der Bewerberin bzw. des Bewerbers in der Regel keine Rolle. Vielmehr stehen die akademischen, sozialen und persönlichen Leistungen und Eigenschaften des Bewerbers im Mittelpunkt.
Irrtum Nr. 5: Medizinstipendien gibt es primär für Studierende im klinischen Abschnitt
Irrtum Nr. 6: Ohne ehrenamtliches Engagement bekommt man kein Stipendium
Ohne Frage ist ein ehrenamtliches Engagement hilfreich, wenn man sich für ein Stipendium bewirbt. Allerdings ist die Bedeutung, die einem ehrenamtlichen Engagement beigemessen wird, von Stipendiengeber zu Stipendiengeber sehr unterschiedlich. Einige Stipendiengeber legen großen Wert darauf, dass der Stipendiat bzw. die Stipendiatin aktiv für die Gesellschaft einsetzt. Anderen ist besonders wichtig, dass der Stipendiat bzw. die Stipendiatin sich während des Förderzeitraums für den Stipendiengeber engagiert. Schließlich gibt es auch Stipendienprogramme, die als Bedingung für eine Förderung eine anschließende berufliche Tätigkeit in einem bestimmten Krankenhaus oder einer bestimmten Region vorsehen. Hier spielt das ehrenamtliche Engagement des Bewerbers bzw. der Bewerberin eine untergeordnete Rolle.
Irrtum Nr. 7: Die Auswahl eines Stipendiums sollte auf Basis des Förderbetrages erfolgen
Irrtum Nr. 8: Für ein Stipendium muss man vorgeschlagen werden
Es gab einmal eine Zeit, in der diese Aussage auf viele Stipendienprogramme zutraf. Auch heute gibt es noch einige Stipendiengeber, wie die Studienstiftung des Deutschen Volkes, die regelmäßig Vorschläge von Schulleitungen oder Hochschulen erhalten und aus diesem Pool einen großen Teil ihrer Stipendiaten auswählen.
Allerdings ist es heutzutage die Regel, dies trifft auch auf die Studienstiftung des deutschen Volkes zu, dass sich Studierende auch direkt und unabhängig von einer Empfehlung für ein Stipendium bewerben können.
Irrtum Nr. 9: Stipendien werden stets ohne direkte Gegenleistungsverpflichtung gewährt
Eine Vielzahl von Stipendien verlangen keine direkte Gegenleistung von ihren Stipendiatinnen und Stipendiaten. Häufig müssen nur Leistungsnachweise eingereicht werden, um den positiven Studienfortschritt zu belegen. Es gibt aber auch Medizinstipendien, deren Inanspruchnahme eine Reihe von Verpflichtungen mit sich bringen. Regionale Stipendien sind häufig mit der Verpflichtung verknüpft, nach Beendigung des Studiums für eine bestimmte Zeit in einer bestimmten Region zu arbeiten. Stipendien von Krankenhäusern sind fast immer mit der Verpflichtung verknüpft, die ersten Jahre der Assistenzarztzeit im entsprechenden Krankenhaus zu verbringen.
Irrtum Nr. 10: Parteinahe Stiftungen fördern nur Mitglieder der eigenen Partei
Natürlich ist es von Vorteil, wenn der Bewerber bzw. die Bewerberin sich mit der politischen Ausrichtung einer parteinahen Stiftung identifiziert. Und die Mitgliedschaft und idealerweise das aktive Engagement in der entsprechenden Partei sind sicherlich auch nicht von Nachteil.
Aber: eine Mitgliedschaft in einer bestimmten Partei ist regelmäßig keine Voraussetzung für ein Stipendium! Bei der Hanns-Seidel-Stiftung, um nur ein Beispiel zu nennen, müssen Studierende sich nur aktiv in einer politischen, kirchlichen oder sozialen Organisation einbringen, um sich grundsätzlich für ein Stipendium zu qualifizieren. Eine Mitgliedschaft in der CSU ist ausdrücklich keine Fördervoraussetzung und somit nicht zwingend erforderlich.